„Wenn du von Hannah erzählst, wird deine Stimme immer weicher und ein Hauch von Sorge schwingt mit….“ das sagte eine Freundin von mir. Und es stimmt! Unsere Hannah wird immer eine Art Sorgenkind bleiben.
Aber auch daran gewöhnt man sich. Man lernt damit umzugehen, es ist eben so. Aber auch Hannah zeigt uns immer wieder, dass diese Sorge zu ihr gehört. Sie ist halt mal krank, liegt im Krankenhaus, Darmverschluss, Infusionen, Erbrechen und Abführmaßnahmen…. Aber zwei Wochen später spielt sie mit ihren Freundinnen auf der Straße und lernt mit einer ausdauernden Geduld, Einrad fahren! Die Sorgen sind eben ein Teil von ihr.
Jetzt ist aktuell auch noch Epilepsie diagnostiziert worden. Freitags, während der Hausaufgaben kam plötzlich, ohne Vorwarnung, ein Krampfanfall. Notarzt, Klinikum und viele Untersuchungen. Epilepsie! Nun passen wir eben auf! Wir haben alle so weit informiert, ich setzte mich nun beim Schwimmen mit in die Halle, sie wird jetzt immer von Freundinnen oder Erwachsenen begleitet und alles läuft wie bisher! Man wundert sich eh, wie andere Kinder mit alle dem umgehen. Ihre Freundin sagte jetzt zu mir: „Doro, du kannst ruhig einkaufen, wenn Hannah komisch wird, lege ich sie auf die Erde und rufe meine Mama oder 112!“
Hannah besucht seit 2009 nun auch die Regelgrundschule bei uns im Ort. Mit ihren Freundinnen und der Schwester geht es morgens los. Obwohl es ziemlich ungewöhnlich ist, die Sprachheilschule nach einem Jahr schon zu beenden und zurück zu schulen, so war es doch Hannahs größter Wunsch. Nun ist sie ein ganz normales Mädchen, mit ganz normalen Freundinnen, in einer ganz normalen Schule, mit ganz normalen Stärken und Schwächen….
Manchmal nur etwas besonders.
Aber es wird weniger. Vielleicht liegt es daran, dass Hannah wächst, dass Hannah mehr ertragen kann, dass wir vieles lockerer sehen….. Ich weiß es nicht.
Unsere Hannah ist eine Kämpferin. Sie kämpft um alles, was ihr wichtig erscheint. Und erreicht auch dies irgendwie fast immer. Sonst wird es eben abgehakt!
Ihr Lachen ist so wunderbar, ihre Ausdauer ist so bewundernd, und ihre Liebe für uns ist unendlich groß!
Ihre Träume sind ziemlich wechselhaft. Eben ein 7 jähriges Mädchen.
Nachdem wir endlich geklärt hatten, dass wir uns kein Pony in unseren Garten stellen, und auch keine Hühner kaufen, haben wir jetzt bei einer Freundin die Patenschaft für solche übernommen. Jedes „wilde Huhn“ braucht halt eine Kokoschka. Mit ihren Freundinnen hat Hannah den Club der „Wilden Hühner“ gegründet. Es ist richtig nett.
Bandentreffen werden abgehalten, Geheimzeichen erfunden, und natürlich auch kein Hühnerfleisch mehr gegessen. Wir haben uns aber jetzt geeinigt, dass wir nur kein Fleisch von den Hühnern essen, die wir auch persönlich kennen!
Die Zeiten als Indianer haben wir auch schon zurückgelassen. Yakari und seine Freundin Regenbogen haben mit Hannah und ihren Freundinnen viele aufregende Abenteuer erlebt.